Verdauungsprobleme bei der veganen Ernährung?

Die meisten Menschen entscheiden sich für eine vegane Ernährung, um sowohl ihrem eigenen Körper als auch der Umwelt und den Tieren etwas Gutes zu tun. Oftmals spielt bei der Umstellung die Gesundheit eine zentrale Rolle. Deshalb gerät der ein oder andere ins Wanken, wenn sich die ersten Verdauungsprobleme bemerkbar machen. Schnell kommt der Gedanke auf, dass der eigene Körper die vegane Ernährung nicht verträgt. Tatsächlich treten Darmbeschwerden während der Umstellungsphase sehr häufig auf. Allerdings können sie mit einigen Hilfsmitteln effektiv behandelt werden. Nachfolgend erfahren Sie, welche Symptome bei einer Ernährungsumstellung auftreten können, was ihre Ursache ist und wie sie mit natürlichen Präparaten behandelt werden.

Warum kommt es zu Magenbeschwerden?

In der Regel treten die Verdauungsprobleme direkt nach dem Verzehr von Rohkost auf, wenn sich die Betroffenen über eine gewisse Zeit nur von verarbeiteten Lebensmitteln ernährt haben. Mehrere wissenschaftliche Studien konnten anschaulich zeigen, dass die Darmbeschwerden vom Verarbeitungsgrad der bisherigen Nahrung abhängig sind. Je stärker die konsumierten Produkte verarbeitet waren, umso mehr Probleme hatte der Körper bei der Verdauung natürlicher Lebensmittel. Wenn Sie über mehrere Jahre ausschließlich Tiefkühlpizza und Dosensuppe gegessen haben, stellen sich selbst nach einem kleinen Salat Blähungen, Magenkrämpfe und Durchfall ein.

Vorteile von pflanzlicher Kost auf Körper und Verdauung

Dennoch sollten Sie sich von den anfänglichen Beschwerden nicht von einer veganen Ernährungsweise abbringen lassen. Durch den ausschließlichen Konsum von pflanzlicher Kost stellen sich nach kurzer Zeit deutliche Vorteile ein. Vegane naturbelassene Lebensmittel sind nicht nur gesund, sondern verfügen über weniger Kalorien. Dadurch können Sie auf lästige Diäten und zusätzliche Sporteinheiten verzichten, wenn Sie abnehmen wollen. Gleichzeitig sorgt die dauerhafte Ernährungsumstellung für ein spürbar besseres Lebensgefühl.

Vegane Speisen haben einen höheren Anteil an Gemüse, das durch andere pflanzliche Produkte wie Hülsenfrüchte und Getreide ergänzt wird. Darum nehmen Sie eine hohe Menge nützlicher Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente auf. Gleichzeitig enthalten die Gerichte kaum ungesunde Fette oder stark zuckerhaltige Kohlenhydrate, weshalb Sie schon bald einen deutlichen Rückgang Ihrer Cholesterinwerte bemerken werden. Außerdem sind pflanzliche Nahrungsmittel aufgrund ihres geringen Zuckergehalts insbesondere für Diabetiker sehr gut geeignet. Darüber hinaus können Sie sich sicher sein, dass durch den Anbau der Lebensmittel sämtliche natürlichen Ressourcen optimal genutzt werden. Auf diese Weise beteiligen Sie sich am Umweltschutz und schonen langfristig das Klima. Weiterhin schlafen Sie wesentlich ruhiger, wenn durch Ihr Verhalten weltweit kein einziges Tier zu Schaden kommt.

Schließlich profitiert langfristig auch Ihr Verdauungssystem von der gesünderen Ernährung. Wegen der fehlenden tierischen Proteine wird zahlreichen chronischen Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn vorgebeugt. Pflanzliche Lebensmittel sind reich an Ballaststoffen und verringern somit die im Darm enthaltenen Divertikel. Dabei handelt es sich um krankhafte Darmausstülpungen, die für Durchfall, Blähungen und Verstopfung verantwortlich sind. Letztlich konnte eindrucksvoll nachgewiesen werden, dass vegane Speisen nicht nur die Bildung von Darmschlacke vermeiden, sondern ebenfalls zur Erhaltung einer gesunden Darmflora beitragen.

Häufige Verdauungsprobleme beim Umstieg auf eine vegane Ernährung

Zahlreiche Veganer reagieren sehr sensibel auf Hülsenfrüchte wie Sojabohnen, Kichererbsen und Linsen. Direkt nach dem Konsum stellen sich starke Blähungen und Magenkrämpfe ein. Häufig stehen diese Probleme im Zusammenhang mit der vorliegenden Darmflora. Im Verdauungstrakt befinden sich zahlreiche Mikroorganismen, die sich erst an die neue Ernährungsweise gewöhnen müssen. Deshalb beruhigt sich der Darm in der Regel nach einigen Wochen wieder. Darüber hinaus können die Symptome in der Umgewöhnungsphase mit natürlichen Hilfsmitteln gemindert werden.

Gleichzeitig kann es durch den Genuss von ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Nüssen und Getreide zu dauerhaften Verstopfungen kommen, denn ein zu hoher Anteil an Ballaststoffen kann die Verdauung negativ beeinflussen. Insbesondere wenn der Körper vorher eine ballaststoffarme Ernährung gewohnt war, muss sich seine Verdauung erst an die erhöhte Zufuhr gewöhnen. Diese Beschwerden sind, ebenso wie überraschende Durchfallattacken nach abführenden Früchten wie Äpfeln und Pflaumen, kein Grund zur Sorge. Die anfänglichen Störungen sind bei jedem Ernährungsumstieg unvermeidbar. Bestehen sie hingegen über mehrere Monate, sollten Sie die überprüfen, ob evtl. eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt. Leichte Blähungen sind hingegen völlig normal. Bei der Verdauung von gesunden Lebensmitteln entstehen schließlich immer reichlich Gase, die aus dem Körper geleitet werden müssen.

Was hilft bei akuten Verdauungsproblemen?

Sobald sich bei Ihnen die ersten Darmbeschwerden bemerkbar machen, sollten Sie sich an neue Nahrungsmittel behutsam herantasten. Bereiten Sie vorerst lediglich leichtverdauliche Speisen zu und vermeiden Sie blähende Lebensmittel. Neben Kartoffeln, Karotten und Broccoli sind insbesondere Spinat, Porree und Blumenkohl magenschonend. Kichererbsen, Bohnen und Linsen sollten Sie hingegen so lange meiden, bis sich die Blähungen wieder beruhigt haben. Verzichten Sie anfangs auf große Portionen, um Ihren Darm langsam an die neuen Gerichte zu gewöhnen. Darüber hinaus können Hülsenfrüchte zu leckeren Brotaufstrichen verarbeitet werden. In dieser Form sind sie in der Regel gut bekömmlich.

Verzehren Sie Rohkost immer einige Zeit vor gekochten Speisen, um Ihre vegane Verdauung zu unterstützen. In vielen Fällen vertragen Betroffene grünen Salat deutlich besser, wenn er als Vorspeise und nicht als Beilage serviert wird. Im Idealfall planen Sie zwischen Vorgang und Hauptgericht eine kleine Verdauungspause ein. Weiterhin sollten auch Äpfel nicht gemeinsam mit einer großen Mahlzeit gegessen werden. Dadurch vermeiden Sie unangenehmes Magendrücken und sorgen für eine gesunde Verdauung. Nehmen Sie sich schließlich genügend Zeit für Ihre Mahlzeiten. Viele Verdauungsprobleme entstehen durch hastiges Herunterschlingen der gereichten Speisen. Wenn Sie jeden Bissen gründlich kauen und in Ruhe genießen, kommt es zu deutlich weniger Beschwerden.

Vegane Hilfsmittel für eine bessere Verdauung

Bei den meisten Veganern treten die Darmprobleme nach der Gewöhnungsphase nicht noch einmal auf. Während dieser Zeit können Sie die Beschwerden mit vielfältigen Präparaten effektiv bekämpfen. Hochwertige Nahrungsergänzungsmittel sind grundsätzliche eine gute Lösung, um dem Körper die Stoffe zu geben, die er dringend benötigt. Als Veganer sollten Sie vor allem auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D, Zink und Omega-3-Fettsäuren achten. Weitere hilfreiche natürliche Nahrungsergänzungsmittel können z.B. Mischungen aus ayurvedischen Kräutern und Gewürzen sein, dazu gehören: Ingwer, Fenchel, Kurkuma, Anis, Ceylon Zimt und Kreuzkümmel. Zusätzlich können Probiotika, Bitterstoffe und Grassäfte (Weizen- & Gerstengras) die Blähungen abschwächen und starke Magenkrämpfe verhindern. Sorgen Sie zudem für eine ausreichende Wasserzufuhr, da quellende Produkte bei mangelnder Flüssigkeit schnell große Mengen an Gasen produzieren.

Vitamin D unterstützt das Verdauungssystem

In der Umgewöhnungsphase können Sie viele Beschwerden mit natürlichen Vitamin-D-Präparaten umgehen. Dieser Stoff sorgt nicht nur für starke Knochen und Zähne, sondern unterstützt ebenfalls die Darmtätigkeit. Ohne Vitamin D kann der Organismus die Nahrung nicht richtig zersetzen und kein Calcium aufnehmen. Dadurch entstehen nicht nur langfristig Knochenprobleme, sondern es kommt direkt zu Verstopfungen und Krämpfen.

Häufig folgt aus einem akuten Vitamin-D-Mangel unangenehmes Sodbrennen, da die glatte Magenmuskulatur stark unter einem Calciummangel leidet. Grundsätzlich können Sie Vitamin D auch ohne Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen. Dafür müssen Sie sich jedoch über mehrere Stunden unter freiem Himmel aufhalten und sich direkter Sonneneinstrahlung aussetzen. Jedoch ist die Sonnenstrahlung in unserem Breitengrad in den Monaten von Oktober bis April auch hierfür nicht stark genug. Deshalb stellen Nahrungsergänzungsmittel im stressigen Alltag und den Wintermonaten meist die bessere Alternative dar.


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Zink erleichtert die Verdauung

Mehrere medizinische Studien konnten zeigen, dass selbst eine geringe Unterversorgung mit Zink die Verdauung massiv stören kann. Wenn Sie nach dem Genuss von abführenden Früchten erst Durchfall und anschließend Verstopfung haben, ist meist ein Zinkmangel die Ursache. Veganer nehmen durch die pflanzliche Kost hohe Mengen an Phytinsäure auf. Diese bindet Zink und ruft dadurch Appetitlosigkeit und Verstopfung hervor. Da dieses wichtige Spurenelement nahezu ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt, sollten Sie die Einnahme von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln oder veganer Sportnahrung in Betracht ziehen. Insbesondere wenn in der Gewöhnungsphase mit Erbsen, Linsen und Bohnen die wichtigsten Zinklieferanten vermieden werden, stellen Zink-Präparate eine große Hilfe dar.


Quellen:

  1. https://badgut.org/information-centre/health-nutrition/vitamin-d/
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18777944
  3. https://badgut.org/information-centre/health-nutrition/zinc/
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4808672/
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