Interview mit Steven vom Team #veganfitnessde

13.11.2015 / News

Wir freuen uns, euch mit diesem Interview das neueste Mitglied im Team #veganfitnessde vorstellen zu dürfen!

Steven wird von uns in Zukunft mit Produkten aus unserem Shop versorgt und euch auf diesem Blog mit seinen Gedanken zu Training, Ernährung und Supplementation unterstützen. Er ist nicht nur bereits seit Jahren aktiver Wettkampfathlet, sondern selbstverständlich auch Veganer und besitzt somit einen Erfahrungsschatz, von dem so ziemlich jeder Kraftsportler oder Fitnessenthusiast profitieren kann.

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Wie bist du zum Bodybuilding gekommen?

Als Kind las ich gerne Comics und war immer angetan von der körperlichen Präsenz der Superhelden. Ich denke, dass sich zu diesem frühen Zeitpunkt schon unbewusst etwas in meinen Vorstellungen abgezeichnet hat, was mich später zum Bodybuilding brachte. Der eigentliche Grundstein für die Bindung zum Bodybuilding wurde dann in Jugendjahren während meiner Zeit im Ruderverein gelegt. Ich merkte dort sehr schnell, welchen großen Reiz das Training im Kraftraum auf mich ausübte. Dieser Art zu trainieren wollte ich intensiver nachgehen, und ein glücklicher Umstand führte mich in das Fitnessstudio des Vaters einer Freundin. Dort waren die passende Ausstattung und ein großer Wohlfühlfaktor direkt gegeben. Hinzu kam, dass ihr Vater an Meisterschaften teilnahm und ich somit zum Einstieg einen wertvollen Ansprechpartner hatte. So öffnete sich mir die Welt des Bodybuildings. Die Faszination, seinen Körper nach der eigenen Vorstellung zu entwickeln und gleichzeitig etwas für seine Gesundheit zu leisten, ist bis heute nicht erloschen.

Wie lange trainierst du schon?

In Fitnessstudios trainiere ich jetzt seit 18 Jahren und arbeitete auch viele Jahre als Fitness- und Personaltrainer. Mit dem speziellen Wettkampfgeschehen beschäftige ich mich seit vier Jahren und starte nun in meine dritte Wettkampfsaison.

 

Was ist für dich das Besondere am Bodybuilding?

Bodybuilding stellt eine große Bereicherung für mein Leben dar. Die gesundheitlichen Vorteile deWorkouts naturalen Bodybuildings liegen klar auf der Hand. Aber auch in anderen Bereichen sind die positiven Effekte für mich deutlich spürbar. Zweifelsohne hat mich Bodybuilding zu einem ausgeglicheneren, wissenshungrigeren und kreativeren Menschen werden lassen. Ein großer Vorteil ist für mich die Unabhängigkeit und Freiheit im Bodybuilding. Man errichtet seine Überzeugungen, zieht sein Ding durch und geht seinen Weg. Ich liebe es, Kopfhörer aufzusetzen, anspornende Musik zu hören, die restliche Welt kurzzeitig zu vergessen und voll und ganz im Training aufzugehen. Das sind Momente, welche mich sehr erfüllen, und ich habe darin eine Konstante in meinem Leben gefunden. Naturales Bodybuilding und vegane Ernährung zu vereinen, das Positive aus dieser Vereinigung auf mich einwirken zu lassen und diesen Lebensstil mit Wertschätzung zu pflegen, sind mit die besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.

 

Was veranlasste dich, an Wettkämpfen teilzunehmen?

Es war einfach der Wunsch auf ein konkretes Ziel hinzuarbeiten und dem Training eine genauere Ausrichtung zu geben. Bei einer Wettkampfvorbereitung kommen Faktoren ins Spiel, die einen vor neue Herausforderungen stellen und Sachen abverlangen, welche sonst nicht nötig sind. Man muss mehr Energien freisetzen, viel Ehrgeiz aufbringen, und in der Bewältigung dieser Prozesse erhält man eine weitere persönliche Formung als Mensch, die einem natürlich auch Glück erfahren lässt. Viele Athleten haben gezeigt, was mit naturalem Bodybuilding und veganer Ernährung möglich ist. Dem möchte ich mich anschließen. Es wäre schön, wenn man sich mehr auf realistische Normen und klassische Formen rückbesinnen würde. Somit könnte sicherlich mehr Zugang für ein breiteres Publikum und eine größere Identifikation mit dem Sport an sich und seinen positiven Auswirkungen erreicht werden.

 

Wie ist dein ungefähres Offseason- und Wettkampfgewicht?

Meine Körpergröße ist 1,73 m. Offseason wiege ich zwischen 80-88 kg. Für die nächste Wettkampfteilnahme sind 74-76 kg angepeilt. Natürlich bin ich in der Offseason etwas schwerer und nicht so definiert, entferne mich aber trotzdem nicht allzu weit vom angestrebten Wettkampfgewicht. Extreme Massephasen, Bulkings oder wie immer man es nennen möchte, versuche ich zu meiden. Diese gehen für mich auf körperlicher und geistiger Ebene mit gewissen negativen Auswirkungen einher, wie z.B. erhöhter Müdigkeit und zu großer Körperfetteinlagerung. Es mag sein, dass somit mehr Zeit für den Muskelaufbau in Anspruch genommen werden muss, aber ich kann trotzdem konstant in erster Linie mein oberstes Anliegen, nämlich die bestmögliche Gesundheit, fokussieren.

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Nach welchem Trainingssystem und wie oft trainierst du?

Ich bin ein großer Anhänger von Mike Mentzer und dem HIT-System. Mentzers Ausführungen waren für mich einleuchtend und inspirierend, auch wegen der logischen und philosophischen Standpunkte. Tatsächlich waren seine Ausführungen sogar der Zündfunke für neue intensive Recherchen und das Eintauchen in ein anderes Denken, dass mich auch zur veganen Ernährung brachte. Ich trainiere am liebsten Ganzkörper oder verschiedene Splits in einer Art rotierendem Wechsel verschiedener Systeme. Über die Jahre merkt man, was gut für einen selber funktioniert. Trainingshäufigkeit und Erholungszeiten variieren je nach Programm, und ich stimme alles immer wieder auf meine Bedürfnisse und Fortschritte ab. Meine Trainingseinheiten haben generell eine Dauer von 30 bis 60 Minuten. Alles darüber hinaus bringt keinerlei Vorteile für mich.

 

Warum hast du dich für eine vegane Ernährung entschieden?

Das ist die Frage, auf welche ich die längste Antwort geben könnte, weshalb ich versuche, mich kurz zu fassen und nur die wesentlichsten Punkte anzuführen. Tiere haben eine Existenzberechtigung wie Menschen. Sie zu töten und zu essen ist ein grausamer Akt. Jeder, der auch nur ein wenig Mitgefühl und Verständnis in sich trägt, muss dem zustimmen. Der ganze Prozess der Fleischerzeugung ist auch ökologisch ein Problem und hat negative Folgen für unsere Welt. Hungerleiden und Elend in vielen Regionen könnten gemindert werden, würden Ressourcen für die Erzeugung tierischer Lebensmittel anderweitig eingesetzt werden. Neben diesen moralischen und ethischen Aspekten stehen die gesundheitlichen Gründe. Die richtige vegane Ernährung ist sowohl für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden als auch für unser Denken und Handeln die beste Basis. Alles, was der Mensch braucht, kann er seinem Organismus über eine vegane Ernährung in optimaler Form zuführen. Die Natur bietet uns einen enormen Reichtum und eine Vielfalt an pflanzlicher Nahrung, aus der wir schöpfen sollten. Durch ein Umdenken und eine stärkere Ausrichtung zur veganen Ernährung können wir viel Gutes auf dieser Erde bewirken und positive Veränderungen herbeiführen.

 

Hast du nach der Umstellung Unterschiede bemerkt?

NAC_Ostdeutsche_1_01Ich habe ganz klar Unterschiede bemerkt. Speziell auf Bodybuilding bezogen, konnte ich die Intensität im Training steigern, die Regenerationszeiten verkürzen und mein Körperbild verbessern. So betrachtet wurde also das Essentielle im Bodybuilding durch die vegane Ernährung auf ein höheres Niveau gehoben. Insgesamt gesehen, fühle ich mich fitter und frischer. Auch in anderen Lebensbereichen bin ich körperlich und geistig leistungsfähiger. Ich merke, dass mein Körper das bekommt, was er benötigt. Eine größere Naturverbundenheit ist auch ein Resultat der Umstellung, was logisch ist, da man sich mit der veganen Ernährung an den Gaben der Natur erfreut.

 

Wie sieht ungefähr deine typische Ernährung aus?

Meine Ernährung basiert auf frischem Obst, Gemüse, Grünen Smoothies, Nüssen und Samen. Hinzu kommen zahlreiche andere Nahrungsmittel. Ich mag es, mit der veganen Vielfalt kreativ umzugehen. Die Nährstoffverteilung liegt bei ca. 50 % KH / 20 % Protein / 30 % Fett. Den Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln, raffiniertem Zucker und Glutenhaltigem habe ich stark eingeschränkt. Ich denke, die Gestaltung der Ernährung sollte gewissen Richtlinien folgen, aber auch zum individuellen Tagesablauf passen. In Wettkampfvorbereitungen muss ich natürlich ein paar Dinge speziell aufstellen und Manches vom Speiseplan streichen.

 

Welche Supplemente verwendest du?

Meine Ernährung ergänze ich sehr gerne mit Superfoods wie Gerstengraspulver, Maca, Schwarzen Sesam, Kokosöl und Algen. Dazu grundlegende Supplemente wie etwa Kreatin, BCAA oder Beta-Alanin. Des Öfteren nehme ich auch spezielle Probiotika ein. In Wettkampfvorbereitungen nutze ich zusätzlich Reis- und Hanfprotein in Rohkostqualität und L-Arginin oder L-Citrulinemalat.

 

Hast du grundlegende Tipps, welche man für den Muskelaufbau beachten sollte?

Ein grundlegender Tipp wäre, sich Wissen in allen Bereichen anzueignen, die mit Bodybuilding direkt und indirekt verknüpft sind. Dabei kann es hilfreich und inspirierend sein, auch abseits der gängigen Wege die Augen offen zu halten. Kontinuität und Fokus im Training, sehr gute Ernährung, ausreichend Schlaf und Erholung sind bekannte Grundvoraussetzungen für den Muskelaufbau. Ein auf sich selber optimal abgestimmtes Trainingssystem wird die Ergebnisse besser und weiter voranbringen.

Des Weiteren lohnt es sich, allen Variablen wie Pausenzeiten zwischen den Sätzen, Zeit unter Spannung, etc. einen festen Wert zuzuweisen. Das Wichtigste in meinen Augen ist die Erzeugung einer hohen Auslastung der Zielmuskulatur unter Anwendung einer sauberen Technik. So schafft man die notwendige Stimulation für den Muskelaufbau und vermeidet Verletzungen. Bodybuilding sollte einen hohen Stellenwert haben, aber nicht ständig der Mittelpunkt des Lebens sein. Sich körperlich und geistig Ausgleiche zum Training zu schaffen, kann einem helfen, das Beste aus sich herauszuholen. Es wird immer Höhen und Tiefen geben, und deshalb ist es von großer Bedeutung, sich realistische Ziele zu setzen und an seiner Überzeugung und positiven Einstellung festzuhalten.

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Wie kann man mit dir in Kontakt treten?

Am einfachsten geht dies hier über die Kommentarfunktion oder auf der Facebook-Seite von http://www.veganfitness.de (http://facebeook.de/veganfitness) einfach eine Nachricht schreiben. Ich freue mich immer über Anfragen und Mails, tausche mich gern mit Leuten aus, und es wäre toll, mehr Gleichgesinnte kennenzulernen.

 

Ein paar abschließende Worte?

Die vegane Vielfalt genießen, alles Leben auf unserer Erde so behandeln, wie man selber auch behandelt werden möchte, durchdacht trainieren und sich an jedem Tag erfreuen! :-)

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